Getränkevorschlag (wozu auch immer)

Flashback kitchen vom 29.05.2019

Ein anständiger Rotwein – mehr als anständige 13,5 Volumsprozent – derzeit um hochanständige 2,99 beim Pennymarkt.

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Ach, du liebe Zeit…

 

Mag. Rozsenich (vormals Frau Márkos [vormals Monsieur O])

Mag. Rozsenich (vormals Frau Márkos [vormals Monsieur O])

Künstlert, schriftstellert und restauriert (zumindest laut Statistik Austria).

Party-Junk: das Pommes frites-Omelett mit ordentlich Ketchup

Flashback kitchen vom 08.05.2019

Zutaten:

Backofen-Pommes frites

Eier (1 bis 2 Stück)

Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer

Ketchup (vorzugsweise hot)

Zubereitung:

Nehmen Sie die Backofen-Pommes aus dem Eisfach und verfahren Sie gemäß der Anleitung auf der Verpackung. Wenden Sie die Pommes frites mehrmals auf dem Backblech, um ein gleichmäßig braunes und knuspriges Ergebnis zu erzielen. In der Zwischenzeit verquirlen Sie die Eier mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer.

Fünf Minuten vor der vorgeschriebenen Backzeit nehmen Sie die Pommes aus dem Backrohr, schieben sie zu einem Haufen zusammen, salzen sie und gießen die verquirlten Eier gleichmäßig darüber. Nach weiteren fünf Minuten Backzeit nehmen Sie Ihr Omelett aus dem Ofen.

Sie sollten jetzt ein kompaktes Gebilde aus Fritten und Ei vor sich haben, das Sie mit einem Pfannenwender in einem Stück auf Ihren Teller befördern können. Kratzen Sie die knusprigen Reste aus Ei und Erdäpfel vom Backblech, streuen Sie sie über Ihr PfO und geben Sie reichlich Ketchup dazu. Mahlzeit!

Serviervorschlag

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Enthält: Kartoffeln, Eier, Sonnenblumenöl, Speisesalz, Pfeffer, Cayennepfeffer, Tomaten, Zucker, modifizierte Stärke, Säureessig, Gewürze, Gewürzextrakte, Citronensäure und in geringen Spuren natürlich eine ganze Reihe Chemikalien, vor allem im Gemüse, von denen ohnehin kein Schwein weiß, was das alles sein soll und womöglich anrichtet. Ich verlass‘ mich da einfach auf die strengen Lebensmittelnormen innerhalb der EU.

Ach, du liebe Zeit…

 

Mag. Rozsenich (vormals Frau Márkos [vormals Monsieur O])

Mag. Rozsenich (vormals Frau Márkos [vormals Monsieur O])

Künstlert, schriftstellert und restauriert (zumindest laut Statistik Austria).

Die schnelle Küche: Chips

Flashback kitchen vom 13.04.2018

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Enthält: Kartoffeln, Sonnenblumenöl, Speisesalz und in geringen Spuren natürlich eine ganze Reihe Chemikalien, vor allem im Gemüse, von denen ohnehin kein Schwein weiß, was das alles sein soll und womöglich anrichtet. Ich verlass‘ mich da einfach auf die strengen Lebensmittelnormen innerhalb der EU.

Zutaten:

1 Packung Kartoffelchips

Zubereitung:

Sackerl aufreißen und Chips futtern

Alternative Zubereitung (für genießerisch und praktisch Veranlagte):

Schneiden Sie die Packung mit einer Schere auf (dann reißt das Material nicht so leicht ein), geben Sie den Inhalt in eine Schüssel und verwenden Sie die Verpackung als Mistsackl, bon appétit!

Getränkevorschlag:

Wasser

AG…

Tja, seit die EU­ die überaus ambitionierte Plastiksackerlverordnung verabschiedet hat, manche würden dazu wohl eher Augenauswischerei sagen (wenn Sie hier verständlicherweise widersprechen, dann nehmen Sie doch mal Ihren Wochenendeinkauf aus Ihrer schicken, umweltbewussten Stoff-Einkaufstasche und vergleichen Sie Gewicht und Volumen aller Einzelverpackungen aus schönem dicken Kunststoff, Styropor, Glas, Karton, Weißblech, Aluminium, Wachs, Verbund- und Klebstoffen etc. mit einem handelsüblichen Plastiksackerl und sagen mir dann nochmals, dass die angesprochene EU-Verordnung mehr ist als ein Schas im Wald), wird es immer schwieriger an gratis Müllsäcke zu kommen. Und Einkaufssackerl sind ohnehin schon seit längerem sündteuer. Ach, Sie kaufen diese tollen, praktischen dünnwandigen Müllsäckchen, die in der Rolle erhältlich sind. Sie bezahlen also für etwas, dessen einziger Zweck darin besteht im Müll zu landen? Ehrlich?

Sie kaufen also gerne Müll. Hm, interessant…

Wie auch immer, das heutige Rezept ist für diese, wie soll ich sagen, gewissen Tage gedacht. Sie kennen das sicher – eigentlich haben Sie sich nicht wirklich viel bewegt, ergo wenig Energie verbraucht. Der Tag ist schon weit fortgeschritten und Sie wollen auch gar nicht mehr damit anfangen, Energie zu verbrauchen mein‘ ich, zu kochen zum Beispiel. Nicht, dass Sie den ganzen Tag nichts getan hätten, aber Sie sind auch nicht wirklich hungrig, vielleicht war Ihre Beschäftigung eher geistiger Natur oder Sie hatten einfach frei und auch keine Lust auf Sport.

Was also spricht gegen ein Sackerl der guten alten Chips? Nun, da gäbe es vermutlich verschiedene gesundheitliche, ernährungswissenschaftliche Einwände. Das Knabberzeug wird doch stets aus den billigsten Zutaten mit dem miesestem Fett hergestellt und obendrein wird das Ganze auch noch mit dem gefürchteten Glutamat versetzt! Das Zeug kann doch keine Sau fressen! Da wird man/frau/kind doch krank! Hier kann ich vielleicht die erste Entwarnung aussprechen. Selbst bei vielen No-Name-Discounter-Chips wird mittlerweile nichts anderes mehr verwendet als Erdäpfel, Sonnenblumenöl und stinknormales Salz. Achten Sie einfach auf die richtige Sorte und die Verpackungshinweise, Sie brauchen dazu nicht einmal das Kleingedruckte zu lesen. Und wegen des Bisschens Fett würde ich mir auch keine Sorgen machen. Ihr Körper braucht Fett, sonst sterben Sie, und die Kartoffeln selbst enthalten schließlich verdammt wenig davon (genauer: 0,1 Prozent), die fertigen Chips im schlimmsten Fall 35 Prozent. Aber oh, die bösen Kohlehydrate! Naja, 50 Gramm auf 100 Gramm Kartoffeln gerechnet ist jetzt auch nicht gerade der Schocker. Wir sprechen von Kohlehydraten (hauptsächlich in Form von Stärke), nicht von Zucker. Dafür enthalten Kartoffeln den höchsten Anteil von verwertbarem (und noch dazu äußerst hochwertigem) Eiweiß aller pflanzlichen Eiweißlieferanten, bei gerade einmal 2 Prozent Eiweißanteil, schräg oder? Dazu kommen dann noch eine ganze Reihe Mineralien wie Kalium, Phosphor, Magnesium, Calcium, Natrium, Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Selen und fast ebensoviele Vitamine, aber die zähl‘ ich jetzt nicht alle auf (außerdem geht vermutlich ohnehin das meiste davon beim Frittieren flöten). Ein wenig Vorsicht ist lediglich bei grünen Stellen geboten – die sind auch nach dem Erhitzen toxisch, aber das wissen Sie bestimmt, nicht wahr?

FETT und KOHLEHYDRATE, geil! 1325 Kilokalorien in 250 Gramm Kartoffelchips für 1 €! Deswegen reicht es mir nach einer Packung (die übrigens auch den Tagesbedarf an Salz deckt) dann immer, wogegen es mich beim Mc Donalds eigenartigerweise nach eh schon einem Doppel-Hamburger mit großen Pommes immer nach noch einer Portion verlangt. Was also sollte noch dagegen sprechen ab und zu Chips zu futtern?

Ah, die Herstellung! Hier wird es interessant. Tatsächlich kommt es durch das Frittieren der Kartoffelscheiben bei hohen Temperaturen verstärkt zur sogenannten Maillard-Reaktion. Klingt kompliziert, ist noch komplizierter (die Details dazu finden Sie in der Wikipedia, die sind dann noch länger als dieser Beitrag). Kurz auf den Punkt gebracht ist dabei vor allem beachtenswert, dass Acrylamid gebildet wird. Hier scheiden sich dann aber auch schon wieder die Geister. Einerseits wird dieser Substanz aus der Gruppe der Amide nachgesagt die DNA zu verändern und krebserregend zu sein (diese Erkenntnisse stammen aus Tierversuchen mit hohen Dosierungen), andererseits fand laut der Wiki eine Studie von 2003 kein erhöhtes Krebsrisiko, das Darmkrebsrisiko nahm mit zunehmenden Acrylamidgehalten in der Nahrung sogar ab‘. Entscheidend scheint hier der Acrylamidspiegel im Blut zu sein, und der ist, so wie es aussieht, auch bei notorischen Pommes- und Chipsessern gering und aus wissenschaftlicher Sicht nicht signifikant‘. Seltsam. Anzumerken wäre jedenfalls, dass seit 2002 der Acrylamidgehalt von Kartoffelchips in Deutschland um ca. 50 Prozent gesenkt wurde. Überdies erlauben neue industrielle Herstellungsverfahren mit Vakuumfritteusen das Frittieren bei niedrigen Temperaturen und eine Fettreduktion durch die Ausnützung der Zentrifugalkraft (dann sind es nur mehr zwischen 17 und 22 Prozent Fett. Hm, weiß nicht recht, glaub‘, da bleib‘ ich lieber bei den ungeschleuderten). Schaut also nicht so schlecht aus für die Kartoffelchips der Zukunft. Mir ist das ohnehin wurscht, sterben müssen wir schließlich alle – dann schon lieber mit Chips im Magen, oder?

Erfunden wurde das Gericht übrigens am 24. August 1853 von George Crum, einem US-amerikanischen Koch. Vermutlich. Ein Gast hatte sich wohl über zu dicke Bratkartoffeln beschwert. Mir wäre es umgekehrt lieber. Für einen Euro bekommen Sie im günstigsten Fall 250 Gramm Kartoffelchips, um dieselbe Kohle kriegen Sie selbst von etwas hochpreisigeren Erdapfelsorten ein ganzes Kilo. Die müssten Sie dann allerdings selbst schälen, schneiden und braten. Dafür geht dann Strom drauf. Und Zeit. Und Fett. Und beim Braten entsteht Acrylamid (oder messen Sie in Ihrer Pfanne etwa die Temperatur?).

Mag. Rozsenich (vormals Frau Márkos [vormals Monsieur O])

Mag. Rozsenich (vormals Frau Márkos [vormals Monsieur O])

Künstlert, schriftstellert und restauriert (zumindest laut Statistik Austria).

Basics: Erdäpfelsuppe

Flashback kitchen vom 11.03.2018

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Enthält: Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten, gelbe Rüben, Petersilienwurzeln, Knollensellerie, Lauch, Petersilie, Pflanzenöl, Kümmel, Majoranblätter, Zitrone/Apfelessig, Tafelsalz, Pfeffer, Senf (bestehend aus Senfsaat, Weingeistessig, Zucker, Salz, Aroma [?], Gewürzen [??]) und in geringen Spuren natürlich eine ganze Reihe Chemikalien, vor allem im Gemüse, von denen ohnehin kein Schwein weiß, was das alles sein soll und womöglich anrichtet. Ich verlass‘ mich da einfach auf die strengen Lebensmittelnormen innerhalb der EU.

Zutaten:

Erdäpfel (9 Stück)

Zwiebel (1 Stück)

Suppengrün (½ Karotte, ½ gelbe Rübe, ½ Peterwurzel, Knollensellerie, Lauch, Petersilie)

Kümmel (ganz)

Majoran

Essig oder Zitronensaft

Senf (scharf)

Zubereitung:

Erhitzen Sie Fett in einem mittelgroßen Topf und schwitzen Sie die kleinwürfelig geschnittene Zwiebel darin glasig an. Geben Sie ein Drittel der Erdäpfel (geschält und in grobe Stücke geschnitten) sowie Kümmel und Majoran dazu. Löschen Sie mit etwas Essig (½ Verschlusskappe) oder Zitronensaft ab und gießen Sie mit etwa 200 ml Wasser auf. Danach geben Sie einen gestrichenen Teelöffel Senf dazu, salzen und pfeffern.

Während die Erdäpfel etwa 20 Minuten lang bei mittlerer Temperatur köcheln, schneiden Sie das Suppengemüse in kleine und die restlichen Erdäpfel in fingerdicke Stücke (Sie können die Erdäpfel in Wasser zwischenlagern um Braunfärbung zu vermeiden). Wenn die erste Charge Erdäpfel weichgekocht ist, zerdrücken Sie sie mit einem Stampfer oder einer Gabel und rühren kräftig um. Nun geben Sie das Suppengemüse und etwas Wasser bei und lassen das Ganze für weitere 10 Minuten köcheln. Dann kommen die restlichen Erdäpfel dazu (abermals je nach Bedarf Wasser nachfüllen) und nach weiteren 20 Minuten Kochzeit die gehackte Petersilie.

Nehmen Sie die fertige Erdäpfelsuppe jetzt vom Herd, schmecken Sie sie bei Bedarf nochmals ab und lassen Sie sie noch einige Minuten nachziehen. Guten Appetit!

AG…

Ja ja, ich weiß, ich bin etwas spät dran mit diesem typischen Winterrezept und mir ist völlig klar, dass Sie selbst ohnehin bereits über das allerbeste Rezept für Erdäfelsuppe verfügen und ich mit meiner Interpretation dieses Klassikers der österreichischen Küche höchstwahrscheinlich voll ins Fettnäpfchen trete.

Erstens wird es aber ziemlich sicher eh noch einmal kalt und zweitens ist das hier mit voller Absicht so reduziert gehalten, schließlich habe ich Ihnen zuletzt ein veganes Rezept versprochen.

Natürlich gibt es nichts dagegen einzuwenden mit einer lichten Einbrenn zu beginnen, mit Rindsuppe oder einer anderen Bouillon aufzugießen, mit Rahm, Creme fraiche oder Schlagobers zu verfeinern, gehackte Steinpilze dazu zu geben. Aufmerksame Beobachter*innen haben sicher auch bemerkt: da fehlt mindestens eine Zehe Knoblauch – sorry, hatte gerade keinen zuhause, und ein Lorbeerblatt würde wohl nicht schaden. Sie können die Erdäpfel auch mit einem Pürierstab bzw. Mixer zerkleinern oder sonstigem Gerät für erotische Ersatzhandlungen aufschäumen, geröstete Speckwürfel über das fertige Gericht streuen. Wenn Ihnen danach ist, spricht selbstverständlich auch nichts dagegen, die edle Suppe mit geriebenen Trüffeln zu garnieren, mit Blattgold zu verzieren (derartiges war in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts mal angesagt) und sich dabei einen runterzuholen.

Ich finde das bloß ganz einfach nicht wirklich notwendig, möglicherweise sogar überflüssig. Für die Bindung, denn es handelt sich hier unzweifelhaft um eine gebundene Suppe, sind die zerdrückten Erdäpfel völlig ausreichend. Wahre Purist*inn*en würden vermutlich auch das Suppengrün weglassen und sich ganz dem Genuss der guten Grundbirne hingeben. Nun, so hardcore muss es meiner Meinung nach nicht sein, schließlich wollen wir ja nicht trübsinnig werden. Nichtsdestotrotz ist die E-Suppe ein archaisches Gericht von beinahe schon mittelalterlicher Einfachheit, in seiner rustikalen Simplizität übertroffen vielleicht nur mehr von einem weiteren, das in dieselbe Richtung weist: gekochte Erdäpfel mit Butter und Salz.

Hm, wenn ich richtig nachgerechnet habe, war dafür beinahe eine Stunde Zubereitungszeit nötig. Das ist schon ein Bisschen viel in der heutigen Zeit. Da muss ich wohl nächstes Mal mit einem Schnellgericht aufwarten.

 

Mag. Rozsenich (vormals Frau Márkos [vormals Monsieur O])

Mag. Rozsenich (vormals Frau Márkos [vormals Monsieur O])

Künstlert, schriftstellert und restauriert (zumindest laut Statistik Austria).

Restlkochen: Fleckerlspeis‘

Flashback kitchen vom 19.01.2018

Zutaten:

Nudeln (Fleckerl oder Hörnchen)

Fleisch-, Wurst- oder Schinkenreste (oder alles zusammen)

Zwiebeln (pro Portion eine halbe)

Petersilie (falls Sie gerade welche haben)

Eier (pro Portion eines)

Beilagenempfehlung: Salat

Zubereitung:

Während die Nudeln im Salzwasser kochen, schneiden Sie die Fleisch-/Wurst-/Schinkenreste (Sie benötigen nicht viel davon) möglichst fein, die Zwiebel kleinwürfelig und hacken die Petersilie. Seien Sie die Nudeln ab und lassen Sie sie gut abtropfen. Fett in einer Pfanne erhitzen, Fleisch und Zwiebel rösten, dann die Nudeln dazu und immer gut umrühren. Richtig fein wird’s, wenn Sie sich jetzt ein wenig Zeit lassen und auch die Nudeln etwas Farbe bekommen. Dann die Petersilie dazugeben und zum Schluss die Eier (diese können Sie aber auch weglassen, je nachdem, wie groß der Hunger ist). Salzen/pfeffern nicht vergessen und nochmals gut umrühren. Wenn das Ei gestockt ist, ist die Fleckerlspeis‘ fertig. Lassen Sie es sich schmecken!

AG…

Ich kenne das Rezept seitens meiner beiden Großmütter (die eine hat lieber Fleckerl verwendet, die andere lieber Hörnchen). Wenn Sie das Glück hatten als Kind ab und zu bei Ihrer Oma in der Küche gestanden zu sein, erübrigt sich dieser Kochtipp und Sie haben ohnehin Ihre eigene Version verinnerlicht, es gibt bestimmt unzählige.

Es handelt sich um ein traditionelles Gericht, das sehr schnell und einfach zuzubereiten ist, gut schmeckt, satt macht und einen Scheißdreck kostet (von der Petersilie abgesehen, dafür werden Sie in der Regel voll abgezockt [es sei denn, Sie ziehen sie am Fensterbankl]). Außerdem ist die Fleckerlspeis‘ von einer bis zu mehreren Portionen praktikabel – skalierbar, wenn Sie so wollen. Falls Sie Kinder haben, kann es sein, dass die vielleicht ein Bisschen Anstalten machen, weil das nicht übermäßig ansehnlich ist (überhaupt, wenn das mit Bio-Gourmetküche oder überzuckertem Fast Food verzogene Gschrappen sind). Gewöhlich werden’s Ihnen Ihre Kleinen aber wohl danken, weil sich das so schön reinmampfen lässt, wenn’s Kinderl nach dem Spielen ordentlich Appetit bekommen hat (man/frau kocht das ja schließlich nicht so oft).

Nun, wichtig vielleicht – wie kommen Sie zu den Resten (sonst hätte das Ganze eher wenig Sinn, wenn Sie die in der Fleischabteilung teuer zukaufen müssten)? Na ja, indem Ihnen halt was übrigbleibt. Meine Oma hat die immer abgezweigt, einen Anschnitt vom Schweinsbraten oder vom Geselchten zum Beispiel, sie hatte so ein Platzerl im Kühlschrank, wo sie das bis zu ein paar Tagen lang frischhalten konnte. Ich persönlich leiste mir manchmal den Luxus eines Schweinskoteletts, wenn ich mal was Anständiges im Magen haben will, kaufe das Kotelett mit Knochen und schneide den nach dem Anprasseln großzügig ab. Ein, zwei Tage später gibt`s dann halt Fleckerlspeis‘. Außerdem hab‘ ich immer gerne eine Dürre z’Haus (auch Braunschweiger genannt). Das ist eine günstige und gute Wurstsorte, die immer besser wird, je länger man sie, in Papier gewickelt, im Kühlschrank lagert. Es eignet sich aber vielleicht auch eine Wiener (gemeint sind nicht die Wiener Würstchen). Lammfleischreste habe ich noch nicht getestet, ist aber bestimmt auch fein (von der Keule vielleicht oder vom Hals?). Oder vielleicht bleibt Ihnen ja ein Rest vom Osterschinken übrig, Toastschinken ist auch cool. Was auch immer. Die gute Salami oder den teuren Prosciutto würde ich jedenfalls nicht verwenden ;), aber ganz wie Sie meinen. Und, nicht zu vergessen natürlich, die utopische (?) Version: die Insekterlspeis‘. Eine Vego-Variante halte ich in diesem Fall nicht wirklich für sinnvoll (außer vielleicht bei Krautfleckerln, aber dazu ein andermal [oder aber jemand, der sich da gut auskennt, würde Seitanfleckerl kreieren]), das nächste Mal poste ich Ihnen zum Ausgleich ein vegetarisches Rezept, das sich sogar vegan abwandeln lässt, versprochen.

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Enthält: Hartweizengrieß, Eier, Zwiebeln, Pflanzenöl, Schweinefleisch, Rindfleisch, Speck, Nitritpökelsalz, Petersilie, Tafelsalz, Pfeffer (und in geringen Spuren natürlich eine ganze Reihe Chemikalien, vor allem im Gemüse, von denen ohnehin kein Schwein weiß, was das alles sein soll und womöglich anrichtet. Ich verlass‘ mich da einfach auf die strengen Lebensmittelnormen innerhalb der EU).

 

Mag. Rozsenich (vormals Frau Márkos [vormals Monsieur O])

Mag. Rozsenich (vormals Frau Márkos [vormals Monsieur O])

Künstlert, schriftstellert und restauriert (zumindest laut Statistik Austria).