Muckefuzz vom 28.06.2018
… bevor es hier wieder weiter geht im Text. Ich hatte heute einen netten Plausch mit einer jungen Frau, die mir quasi bestätigt hat, wovon hier schon einmal die Rede war (und die Rede war von Slacker-Style, ergo: Sie können heuer wieder selbst- und modebewusst mit Holzfällerhemd und fettiger, strähniger Matte über die Boulevards prominieren, mit dem Sanktus vom Boss Hugo): Die Neunzigerjahre sind zurück, zumindest partymäßig. Da kann ich ob fortgeschrittenen Alters und dementsprechenden Desinteresses (= heuchlerisch für Müdigkeit gepaart mit Arroganz) nicht so ganz mitreden. Nineties-Parties, und da vertraue ich meiner Gesprächspartnerin voll und ganz (sie ist erfahrene Kellnerin und hat als solche ihr Ohr mit Sicherheit ganz bestimmt beim Volk) werden gerade regelrecht gestürmt. Dagegen gibt es ja auch nicht das Geringste einzuwenden. Nach einer nicht enden wollenden Achtzigerjahre-Retro-Phase kann das ja nur als erfrischend empfunden werden. Wir leben, das behaupte ich jetzt einfach mal so, ohnehin schon seit geraumer Zeit in einer Art eklektizistischer Zeitschleife. Sind die Zeiten schlecht, schleicht sich die Sehnsucht ein. Why not? Meine Gesprächspartnerin hat jedenfalls sinngemäß kritisch angemerkt, dass das dann jeweils immer so einen – das ist jetzt meine Auslegung – Fundi-Touch bekommt. Alles andere kommt einfach nicht mehr in die Tüte. Ich habe ihr gegenüber die Vermutung geäußert, das rühre im Grunde von einer Finte der Mode- und angeschlossener Industrien her. Behavioristischer Stumpfsinn, nicht mehr. Wie auch immer, was mir bereits am Eighties-Revival aufgefallen ist: dass dann immer eher so das glattgebügelte Zeugs recycled wird, obwohl doch jedes Jahrzehnt so voller kantiger und überraschender Hervorbringungen strotzt. Langer Rede kurzer Sinn, bevor ich womöglich vor lauter Kurt Cobain-, Jesus drück ihm ein Busserl aufs Haupt, MC Hammer- und Madonna-Auflegereien aus vollem Lauf mit dem Kopf gegen die Wand zu deppern mich genötigt sehe, hier ein Stück aus dem Jahr 1991 (meiner bescheidenen Meinung nach eines der besten Hip-Hop-Videos überhaupt):
AG…
Und damit’s nicht zu einschlägig wird, hier noch eine ganz andere Band aus den 90ern (lieben Dank an MKDP für den Hinweis), die lassen sich echt stundenlang schmerzfrei dahinhorchen:
Und es gibt sie 2010 immer noch, und sie sind noch besser geworden, unglaublich…
Shit, dann dürfen die aber auch nicht fehlen:
![Mag. Rozsenich (vormals Frau Márkos [vormals Monsieur O])](http://www.hedopunk.net/wp-content/uploads/2018/01/Monsieur_O-Kopie-150x150.jpg)
Mag. Rozsenich (vormals Frau Márkos [vormals Monsieur O])
Künstlert, schriftstellert und restauriert (zumindest laut Statistik Austria).